Meditative Fotografie

Die Meditative Fotografie ist oftmals bewusst abstrakt, unscharf, unperfekt. Der Kamera als "Zeitzeugin" kommt eine neue Bedeutung zu: Fotografien dienen nicht mehr dazu, die Wirklichkeit streng abzubilden, sondern werden durch ein fantasievolles und ganzheitliches Herangehen zu veränderbaren Bildern in unserem Kopf.

Die Meditative Fotografie setzt eine Bildszene in kreativer Weise um. Was mein Auge wahrnimmt wird umgewandelt in mein  emotionales Empfinden, in meine Sehnsüchte und Stimmungen. Es entstehen abstrakte Abbildungen vager Ideen und Zustände.  

Beeinflusst vom japanischen Wabi-Sabi, von der Akzeptanz und Kontemplation der Unvollkommenheit, des ständigen Flusses und der Vergänglichkeit aller Dinge, lässt die Meditative Fotografie viel Freiraum für individuelle Empfindungen und Deutungen des Sujets.

Fotografie und Psyche

In der Therapie sind Fotografien oftmals der Schlüssel, der es dem Patienten leichter macht, sich zu öffnen. Assoziationen und Gefühle werden im therapeutischen Gespräch ananlysiert, dieser Vorgang kann eine Hilfestellung zur Konfliktlösung darstellen.

Beim aktiven Gedächtnistraining für Senioren werden Bilder zur Konzentration auf ein bestimmtes Thema verwendet. Bilder, die eine bestimmte Situation oder Geschichte darstellen, können fantasievoll mit Erzählungen ausgeschmückt werden.

Fotografie für Demenzkranke ist eine Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation. Klar zu deutende, eindeutige Motivaussagen und eine naturbelassene Darstellung insbesondere von Lebensräumen und Landschaften können verschüttete Erinnerungen wecken. Diese lösen beim demenziell Erkrankten Emotionen hervor, die sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken.

Wichtig ist, anhand der Biografie des Erkrankten abzuwägen, ob diese Erinnerungen positiver oder negativer Natur sein könnten.